Freitag, 12. Januar 2018

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Dienstag, 14. November 2017

Austin 2017 Klassensieg und Vizetitel für PoLe Racing Team

Pressemitteilung PoLe Racing Team
Nachschau 24h-Rennen Austin/USA 10.-12.11.2017
Saisonfinale zur Interkontinental-Meisterschaft


Klassensieg und Vizetitel für PoLe Racing Team
Max Edelhoff gewinnt weiteren Rookie-Titel


Mit dem besten Saisonergebnis für das PoLe Racing Team endete das erstmals ausgetragene 24h-Rennen in Austin im amerikanischen Bundesstaat Texas: Klassensieg und Vizemeister der Interkontinentalwertung, Interkontinental-Rookie-Meister und dazu Rang vier im Gesamtklassement der Tageswertung. Für Johannes Kirchhoff (Iserlohn), Gustav Edelhoff (Hemer), Elmar Grimm (Münster), Ingo Vogler (Schalksmühle) und Max Edelhoff (Hemer) war das Saisonfinale die Krönung einer hervorragenden Saison.


Wie gewohnt, teilte sich das Quintett das Cockpit im Audi R8 LMS von Car Collection. Vom ersten Meter an kamen alle Piloten mit der für sie bis dato unbekannten 5,515 Kilometer langen Strecke, die seit einigen Jahren die Heimat des Formel 1-USA-Grand Prix ist, bestens zurecht. Das 24h-Rennen wurde in zwei Etappen ausgetragen: Samstags 14 Stunden, sonntags zehn. Dazwischen herrschten Parc-Fermé-Bestimmungen, Reparaturen am Fahrzeug wurden mit Rundenabzügen bestraft.


Vom ersten Meter an fuhren die PoLe-Piloten ein taktisch hervorragendes Rennen mit schnellen Rundenzeiten und kühlem Kopf. Trotz starker Konkurrenz von Werksteams oder Werksfahrern lag der weiß-blaue Audi immer in den Top Ten, führte sogar zeitweise boxenstoppbedingt das Rennen an. Am Ende drehten die fünf Piloten 590 Runden, welches einer Distanz von 3253,85 Kilometern entspricht. Gesamtplatz vier und Rang eins in der Klasse A6-Am waren der gerechte Lohn.

Als Schlussfahrer Gustav Edelhoff über den Zielstrich fuhr, standen alle Teammitglieder ergriffend an der Boxenmauer, winkten, wehten Fahnen und fielen sich um den Hals. Die ganze Anspannung der letzten Stunden löste sich in Sekunden auf, der Jubel war grenzenlos. „Es war dunkel und fing kurz vor Schluss auch noch leicht an zu regnen, die Piste wurde schmierig“, sagte der 57-Jährige. „Ich war extrem konzentriert, das Auto heil ins Ziel zu bringen. Unser Vorsprung auf den Fünften war groß genug, aber im Motorsport kann alles passieren. Ich habe schon vieles erlebt, aber die letzten Runden waren echt bewegend.“



Damit sicherte sich das PoLe Racing Team sowohl in der Fahrer- als auch in der Teamwertung den Vizetitel in der erstmals ausgeschriebenen Interkontinentalwertung der Int. 24h-Series. Hierzu zählten im Januar die 24h von Dubai in den Vereinigten Arabischen Emiraten als Asien-Veranstaltung, das beste Ergebnis aus den Rennen in Europa, bei PoLe war es Portugal, und jetzt das Saisonfinale im US-amerikanischen Austin. Max Edelhoff räumte gleich zum zweiten Mal innerhalb weniger Wochen den Titel des besten Rookies für Piloten bis 25 Jahre ab: Erst den Internationalen, jetzt den Interkontinentalen.

„Das war natürlich das berühmte I-Tüpfelchen einer sehr guten Saison“, sagte Max Edelhoff. „Einen solchen Saisonausklang wünscht sich natürlich jeder. Und ohne so starke Teamkollegen wäre ich jetzt auch nicht Rookie-Meister. Ich kann mich bei allen, die dazu beigetragen haben, nur bedanken.“


„Wir waren eine homogene Fahrerpaarung mit einer perfekten Boxencrew“, betonte Johannes Kirchhoff. „Unser Audi war extrem zuverlässig, die Boxenstopps verliefen schnell und reibungslos. Mehr geht nicht.“ Das sehr gute Miteinander war für Ingo Vogler einer der Schlüssel zum Erfolg. „Bei uns musste sich keiner beweisen, keiner musste zeigen, wer der Schnellste ist. Wir sind ein Team und haben 132 Stunden Autorennen sehr gut gemeistert.“

„In der Int. 24h-Series ist die Fairness sehr ausgeprägt“, sagte Gustav Edelhoff. „Missverständnisse gibt es überall, aber im Großen und Ganzen ist diese Serie für uns als Amateure ideal. Ich fühle mich hier sehr wohl.“ Elmar Grimm: „Und nicht zu vergessen sind die verschiedenen und interessanten Strecken. Vom Persischen Golf über Italien, Österreich, Frankreich und Portugal jetzt noch die USA. Das ist Abwechslung pur, das macht Spaß. Ich freue mich bereits jetzt auf die neue Saison.“


Diese startet übrigens – wie gewohnt – am zweiten Januar-Wochenende 2018 am Persischen Golf wenn es erneut heißt: „Ring frei für die 24 Stunden von Dubai.“



Die journalistische Nutzung und Veröffentlichung von Text und Bildern ist honorarfrei. Bitte nennen Sie bei den Fotos den Namen des Fotografen „Petr Fryba“.

Mittwoch, 30. August 2017

PoLe Racing: Platz drei und Vizemeister

Pressemitteilung PoLe Racing Team
Nachschau 24h-Rennen Portimao/P 25.-27.08.2017


PoLe Racing: Platz drei und Vizemeister
Max Edelhoff verteidigt Rookie-Titel

Beim sechsten und letzten Lauf zur Internationalen 24h-Series in Portimao/Portugal hat sich das PoLe Racing Team mit dem dritten Platz in der Klasse die Vizemeisterschaft für A6-Am-Fahrzeuge gesichert. Der 21-Jährige Max Edelhoff verteidigte seinen Titel in der Rookie-Wertung für Fahrer bis 25 Jahren. Gustav Edelhoff (Hemer), Elmar Grimm (Münster), Ingo Vogler (Schalksmühle), Max Edelhoff (Hemer) und Rahel Frey (Schweiz) hatten sich die Lenkradarbeit im Audi R8 LMS geteilt.


„Das war wirklich ein Saisonfinale ganz nach unserem Geschmack“, brachte es Gustav Edelhoff, stellvertretend für alle Piloten, auf den Punkt. „Ein fehlerfreies Rennen, top Boxenstopps, schnelle Rundenzeiten, die richtige Strategie, ein zuverlässiges Auto, schönes Wetter und Vizemeister: Was will man mehr?“ Die fünf Piloten umrundeten das Autodromo Internacional Algarve an der Südküste Portugals 702 Mal. Dieses entspricht einer Distanz von 3.265,70 Kilometern. Im Gesamtklassement bedeutete dieses Platz fünf.



Bis auf ein kleines Problem mit dem Zeitnahmetransponder und einer beschädigten Felge nach einer Kollision lief der Audi R8 wie das berühmte Schweizer Uhrwerk. Ingo Vogler: „Die Mannschaft von Car Collection hat einen super Job abgeliefert. Da können wir als Fahrer einfach nur Danke sagen, das war großartig.“

Nach Einbruch der Dunkelheit sendete der Transponder nicht mehr das dringend benötigte Signal an die Zeitnahme, die Rennleitung bat die Sauerländer Mannschaft zur Instandsetzung an die Boxen. Elmar Grimm saß zu diesem Zeitpunkt im Cockpit: „Ich dachte ich höre nicht richtig, wollte den Funkspruch nicht glauben. Wir führten lange Zeit unsere Klasse an und wegen so einer Kleinigkeit musste ich dann reinkommen.“ Eine Viertelstunde ging verloren, umgerechnet etwas mehr als acht Runden.


„Diesen Zeitverlust konnten wir aus eigener Kraft nicht mehr aufholen, das war uns klar“, sagte Audi-Vertragsfahrerin Rahel Frey, die kurzfristig den erkrankten Stammpiloten Johannes Kirchhoff ersetzte. „Aber wir haben gekämpft und sind als Dritter noch aufs Podium gefahren. Ich bin sehr zufrieden.“ Auf den Klassensieger fehlten sechs Umläufe, auf Rang zwei ganze zwei Runden.

„Wir hatten heute eine gute Chance auf den Klassensieg und aufs Gesamtpodium inmitten der Profiteams“, sagte Max Edelhoff. „Schade mit dem Transponder, aber auch ein Klassensieg hätte an unseren Platzierungen in der Meisterschaft nichts mehr geändert. Daher halb so schlimm, es war wieder ein rundum gelungenes Wochenende. Zudem freue ich mich natürlich sehr, den Titel in der Rookie-Wertung erfolgreich verteidigt zu haben.“


Vom 9. bis 11. November startet das PoLe Racing Team beim 24h-Rennen im amerikanischen Texas, dem Finalrennen zur 24h-Kontinente-Meisterschaft. Auf dem Circuit of the Americas wird dann erstmalig ein Rennen zweimal rund um die Uhr ausgetragen. Die Starterliste verspricht schon jetzt ein „volles Haus“. Johannes Kirchhoff wird bis dahin hoffentlich wieder fit sein: „Wir haben noch Chancen auf den Meistertitel in unserer Klasse. Diese wollen wir natürlich nutzen. Und dann bin ich auch wieder dabei. Nochmal möchte ich kein Rennen nur vor dem Bildschirm verfolgen.“

Fotos: Petr Fryda, Abdruck honorarfrei


Montag, 10. Juli 2017

12h Imola Gesamtsieg für Max Edelhoff

Nachschau 12h-Rennen Imola 30.06.-01.07.2017

Gesamtsieg für Max Edelhoff
Größter Erfolg in der noch jungen Karriere


Max Edelhoff aus Hemer feierte beim 12h-Rennen im italienischen Imola, dem fünften Lauf zur Int. 24h Endurance Series, seinen bislang größten Erfolg als Motorsportler: Zusammen mit Dimitri Parhofer (Frankfurt), Horst Felbermayr jr. (A-Buchkirchen) und Toni Forné (E-Girona) feierte der 21-Jährige einen vielumjubelten Gesamtsieg. *„Ganz oben auf dem Treppchen zu stehen und die deutsche Nationalhymne zu hören war ein besonders emotionaler Moment für mich“, strahlte der 21-Jährige.


Am Steuer des Audi R8 LMS, eingesetzt vom Team Car Collection, drehte das Quartett 367 Runden, welches einer Distanz von 1801,61 Kilometern entspricht. Der Ferrari 488 GT3 der Scuderia Praha kreuzte 37,243 Sekunden später den Zielstrich. Mit 56,666 Sekunden Rückstand folgte der RAM Racing-Mercedes-AMG GT3 als Dritter. Beide Teams hatten Profipiloten mit an Bord.

Während Profi- oder Semi-Profi-Teams keine Mindestrundenzeit einhalten müssen, galt für Amateurteams, eine Rundenzeit von 1.46 Minuten nicht zu unterschreiten. Und dennoch feierte mit Edelhoff und Co. erstmals in der Geschichte der populären Langstreckenserie ein reines Amateuer-Team den Gesamtsieg bei einem einzelnen Rennen!



„Richtige Taktik, perfektes Set-Up, fehlerfreie Fahrer und dann auch noch Gesamt- und Klassensieger: Ich bin super happy und kann es eigentlich noch gar nicht fassen“, sagte Max Edelhoff nach der Zieldurchfahrt. „Die letzten Minuten waren die aufregendsten, aber auch schönsten des gesamten Wochenendes. Ich habe nur noch gehofft, dass die Technik hält, kein Reifen Luft verliert und der Ferrari uns nicht mehr einholt.“ Mit diesem Erfolg baute der 21-Jährige die Führung in der Rookie-Wertung für Piloten unter 25 Jahren weiter aus.

Den Grundstein für den Erfolg legte Felbermayr sowohl im Qualifying als auch als Startfahrer. Vom elften Startplatz aus verbesserte sich der Österreicher bis auf Rang fünf, ehe Edelhoff übernahm. Der frühere Formel-Pilot blieb für einen vollen Zwei-Stunden-Stint im Cockpit und konnte bis auf Rang eins vorfahren. Parhofer nahm als Nächster im Audi Platz und wurde als Erster abgewunken, ehe das Rennen nach vier Stunden planmäßig unterbrochen wurde.

Den Re-Start übernahm Forné, dann folgten Felbermayr und Parhofer, ehe Edelhoff wieder an der Reihe war. Wieder gelang es dem Nachwuchspiloten, mit dem rund 520 PS starken Audi vom fünften auf den ersten Platz vorzufahren. In der letzten Rennstunde lenkte Forné den Zehnzylinder und brachte ihn sicher ins Ziel, begleitet vom unglaublichen Jubel seiner Teamkollegen an der Boxenmauer.



„Zu so einem Erfolg braucht man natürlich auch Glück“, gab Edelhoff zu. „Der Herberth-Porsche 911 führte eigentlich recht souverän, als er Technikprobleme bekam. Dieses Mal haben wir von perfekter Technik und fehlerfreien Fahrern profitiert, dafür hatten wir dieses Jahr auch hier und da Pech. Heute hatten wir das bessere Ende und darauf können wir stolz sein. Ende August möchte ich beim 24h-Rennen in Portimao hieran natürlich gerne anknüpfen.“

12h Imola: PoLe Racing Team mit größtem Erfolg

Pressemitteilung PoLe Racing Team
Nachschau 12h-Rennen Imola/I 30.06.-01.07.2017


PoLe Racing Team mit größtem Erfolg
12h Imola: Gesamtsieg und Doppelsieg in der Klasse

Was für ein Erfolg für das PoLe Racing Team beim 12h-Rennen im italienischen Imola, dem fünften Rennen zur Int. 24h Endurance Series: Gesamtsieg für Max Edelhoff (Hemer), Gesamtrang sieben und Platz zwei in der Klasse für Johannes Kirchhoff (Iserlohn), Gustav Edelhoff (Hemer), Elmar Grimm (Münster) und Ingo Vogler (Schalksmühle). „Dieses Wochenende werden wir alle so schnell nicht vergessen, das Ergebnis ist einfach unglaublich“, sagte Kirchhoff, stellvertretend für die gesamte Mannschaft.



Beide Audi R8 LMS liefen vom ersten Meter an wie das berühmte Schweizer Uhrwerk. Bis auf jeweils eine kleine Berührung beim Überrunden und einem Dreher der späteren Zweitplatzierten gab es auch auf der Strecke nichts Außergewöhnliches. Somit siegten nach 367 Runden, welches einer Distanz von 1801,61 Kilometern entspricht, Max Edelhoff und seine Teamkollegen Dimitri Parhofer, Horst Felbermayr jr. (A-Buchkirchen) und Toni Forné (E-Girona) mit 37,243 Sekunden Vorsprung auf einen Ferrari 488 GT3. Mit 56,666 Sekunden Rückstand folgte ein Mercedes-AMG GT3 als Dritter. Somit feierte erstmals in der Geschichte der populären Langstreckenserie ein reines Amateuer-Team den Gesamtsieg bei einem einzelnen Rennen!

„Richtige Taktik, perfektes Set-Up, fehlerfreie Fahrer und dann auch noch Gesamtsieger: Ich bin super happy und kann es eigentlich noch gar nicht fassen“, sagte Max Edelhoff nach der Zieldurchfahrt. „Die letzten Minuten war die aufregendsten, aber auch schönsten des gesamten Wochenendes. Ich habe nur noch gehofft, dass die Technik hält, kein Reifen Luft verliert und der Ferrari uns nicht mehr einholt.“ Mit diesem Erfolg baute der 21-Jährige die Führung in der Rookie-Wertung für Piloten unter 25 Jahren weiter aus.

Für doppelte Freude in der Sauerländer Mannschaft sorgten die vier Teamkollegen im Schwesterfahrzeug. Gesamtrang sieben und Platz zwei in der Klasse A6-Am für Amateurpiloten mit GT3-Fahrzeugen bedeuteten ebenfalls ein sehr gutes Ergebnis. Zwischenzeitlich sorgten beide PoLe-Audi, allerdings boxenstoppbedingt, für eine Doppelführung im Gesamtklassement.




„Imola ist eine wunderschöne Strecke mit vielen schnellen Passagen“, sagte Gustav Edelhoff. „Bei Temperaturen bis zu 70 Grad im Fahrzeug und Durchschnittsgeschwindigkeiten von 164 km/h waren die körperlichen Belastungen immens.“ Ingo Vogler hatte Glück, dass ein Dreher außer ein paar Sekunden Zeitverlust ohne Folgen blieb. „Ich bin nirgends angeeckt, leider ist beim Rückwärtssetzen aber die Schaltgabel gebrochen. Erfreulicherweise blieben die Teilchen im Getriebeboden liegen und haben sich nicht in den Zahnrädern verkantet.“

„Das war wirklich ein Rennen nach unserem Geschmack“, freute sich Johannes Kirchhoff. „Gemeinsam mit dem Schwesterfahrzeug haben wir im Training unseren R8 perfekt abstimmen können. Gerade bei den hohen Temperaturen war es wichtig, ein sehr gutes Set-Up zu haben.“ Und auch Elmar Grimm hatte bis auf einen Defekt des Trinksystems nichts zu beanstanden: „Für den Flüssigkeitshaushalt mussten wir natürlich viel trinken. Nachdem das im Fahrzeug eingebaute System den Dienst quittierte, wechselten wir zum so genannten Camelbag. Doch da musste man unheimlich stark saugen, um überhaupt etwas zu bekommen. Aber ich hake das unter der Überschrift Luxusproblem einfach ab. Das Ergebnis ist viel wichtiger!“

Der sechste Lauf findet vom 25. bis 27. August in Portimao/Portugal statt. Dort steht das nächste 24h-Rennen auf dem Programm.


Die journalistische Nutzung und Veröffentlichung von Text und Bildern ist honorarfrei. Bitte nennen Sie bei den Fotos den Namen des Fotografen „Boost Racing / Petr Fryba“.

Freitag, 23. Juni 2017

Kurzbericht Wochenende „Nürburgring Classic“ 90 Jahre Nürburgring und HTGT

Das Festival Nürburgring Classic 2017 lockte zahlreiche Vorkriegsfahrzeuge Baujahr vor 1940 ins alte Fahrerlager. Am 18.06.1927 wurde der Nürburgring eingeweiht. Grund zum feiern. 90 Jahre Nordschleife.
 












Im neuen Fahrerlager waren Alle Fahrzeuge bis 1990 untergebracht. Zahlreiche Markenclubs und Oldtimer füllten den Platz. Mercedes präsentierte sich mit mehr als 12 Ausstellungsstücken aus dem Museum und bewegte einige mit deutschen Rennikonen der 90er, wie: Ellen Lohr, Jochen Maas, Roland Asch, Klaus Ludwig und dem GT-Piloten Maximilian Götz.



Die Rennserie: HTGT

(Historischen Tourenwagen und Grand Tourismo) und Rennsportwagen
Teilnehmerzahl: 45 im Ziel 
Baujahre: bis 1971
Läufe in der Serie insgesamt: 2. von 7 Läufen 2017
Dauer: 1h


Im Qualifying
waren gerade Reifen und Bremsen auf Betriebstemperatur und der weiße Büffel donnerte im stampfenden Galopp über die Startlinie, um seine Bestzeit in den Asphalt des 90jährigen Geburtstagsrings zu brennen. Plötzlich sah der Büffel ein rotes Tuch. Es war ein Streckenposten und kein Torero. Das Qualifying wurde beendet und so musste Gustav Edelhoff mit Startplatz 24 vorlieb nehmen.


Das Rennen
begann Gustav Edelhoff beim fliegenden Start in Startreihe 12. Es fing gut an, denn durch das enorme Drehmoment von 600Nm konnte der Mercedes 300SEL 6,3l seine Konkurrenten austricksen und gleich zu Beginn des Einstundenrennens 3 Reihen gut machen. In der ersten Kurve hat sich ein Porsche quer gestellt und ist liegen geblieben.
 

In der ersten Schikane lief es auch gut und der Büffel kämpfte sich weiter im Feld nach vorne. Nachdem Gustav Edelhoff das Schlachtschiff innen um die Leitplanken zirkelte, würgte jedoch ein Rennteilnehmer vor ihm sein Fahrzeug ab und der Büffel musste kurz stehen bleiben. Durch das Aufstauen und Umfahren der Folgenden, konnte sich eine Spitzengruppe absetzen und der Rest des Feldes ist abgerissen. Wieder in voller Fahrt begann die Aufholjagd und ein Gegner nach dem Anderen wurde überholt. Dann kam es zur ersten Savetycar-Phase deren Berechtigung durchaus angezweifelt werden kann. Ein Auto landete im Kiesbett und das Bergungsfahrzeug kam zum Einsatz. Die zweite Savetycar-Phase bewirkte, dass der weiße Büffel wieder Anschluss an die Spitze fand. Während das Savetycar das Feld anführt, darf die Box nicht angesteuert werden. Nach erneuter Freigabe des Rennens, kam Gustav Edelhoff nach einer Renndauer von 30 Minuten in die Box. Halbzeit. Diese Zwangsunterbrechung, 120 Sekunden von Boxenein- bis Boxenausgang gemessen, ist eigentlich für einen Fahrerwechsel vorgesehen. Gustav Edelhoff fuhr das Rennen jedoch alleine und hat seine Zeit im weißen Büffel beim Stop abgesessen. Getankt werden durfte nicht in der Frischluftpause. Reifenwechsel war nicht nötig, da die Grand-Prix Strecke trocken blieb.


Vorne unter dem Fahrzeug tropfte Kühlflüssigkeit heraus, aber das beunruhigte den Mechaniker nicht. „Das macht der immer, wenn er voll ist und warm wird“ sagte er. Im weiteren Rennverlauf machte sich an der Vorderachse erneut eine außen gerissene Bremsscheibe durch Rubbeln im Bremspedal bemerkbar. Trotzdem fightete Gustav Edelhoff weiter und kam am Ende des Rennens mit der Startnummer 13 auf den 13. Platz ins Ziel. Ein gutes Ergebnis, wenn man bedenkt, dass der weiße Büffel gegen die kleinen Flitzer, wie Lotus TVR und die starken Porsche gewichtsbedingt keine Chance hat und Gustav Edelhoff sich trotz Rennunterbrechungen 11 Plätze vorgekämpft hat. Seine schnellste war die 5. Runde mit einer Zeit von 2:12.4 85 Klassensieg in Klasse 18

1. Nolte-Stippler Ford GT40
2. Sebastian Glaser Ford Escort RS16 00 BDA
3. Schmersal-Stursberg Ford Escort RS 1 600
4. Horst Metzger Lotus Elan
5. Karsten Schreyer Porsche 2,5 ST
6. Michael Wittke Porsche 91 4/6 GT
7. Störmann Jr.-Stöhrmann Ford Escort RS 1 600
8. Felix Haas Lotus 23b
9. Hans-Ulrich Kainzinger Porsche 911 ST
10. Armin Schmitt TVR Griffith
11. Steffen Moll BMW 2 002 TI
12. Glaser-Schindler BMW 20 02
13. Gustav Edelhoff Daimler-Benz 3 0 0 SEL 6.3

Fotos und Text: Stefan Gerhauser

Donnerstag, 15. Juni 2017

Der "Weiße Büffel und sein Reiter"

Am kommenden Wochenende 17./18. Juni 2017 ist der "weiße Büffel und sein Reiter auf dem Nürburgring im Einsatz.


Viel Erfolg!


Mercedes-Benz:‭ ‬Historischer Rennsport

Mercedes‭ ‬300‭ ‬SEL‭ ‬6.3‭ & ‬Gustav Edelhoff‭ ‬-‭ ‬der‭ ‬weiße Büffel und sein Reiter

Mercedes-Benz:‭ ‬Historischer Rennsport: Mercedes‭ ‬300‭ ‬SEL‭ ‬6.3‭ & ‬Gustav Edelhoff‭ ‬-‭ ‬der‭ ‬weiße Büffel und sein Reiter
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Erstellt am 9. Juni 2017
Nürburgring Dienstag‭ ‬24.05.2017:‭ ‬Letzte Nacht um‭ ‬1Uhr angereist,‭ ‬heute‭ ‬morgen um‭ ‬8‭ ‬Uhr bei der Platzvergabe für das Fahrerlager Schlange gestanden,‭ ‬um einen vernünftigen,‭ ‬einigermaßen ebenen Platz zu ergattern.‭ ‬Dann das Zelt aufgebaut,‭ ‬das Auto ausgeladen und die Aufkleber am Fahrzeug angebracht.‭ ‬Ganz allein in Action,‭ ‬der Rest des Teams muss heute noch Brötchen verdienen.‭ ‬Plötzlich ist es‭ ‬16‭ ‬Uhr und man hat Zeit,‭ ‬um ein bisschen zu quatschen.‭ ‬Der Reiter des weißen Büffels steht mir Rede und Antwort und plaudert aus dem Nähkästchen in seinem Wohnmobil im Fahrerlager vom‭ ‬24h Rennen am Nürburgring.‭

Früher Einstieg in den Motorsport

Mit‭ ‬16‭ ‬fing Gustav Edelhoff mit dem Motorsport an.‭ ‬Grundvoraussetzung war damals ein gültiger Führerschein.‭ ‬1976‭ ‬begann er mit dem Geländesport,‭ ‬was sich heute Enduro nennt.‭ ‬Mit bescheidenen‭ ‬50‭ ‬ccm‭  ‬pflügte er damals durch den Acker.‭ ‬Weiter ging es mit einer Werks KTM bis hin zur‭ ‬400er KTM.‭ ‬Die Crosser-Karriere endete stilvoll an einem Baum,‭ ‬den er mit dem Knie nicht fällen konnte.‭ ‬Sein Arzt riet damals,‭  ‬mit dem Quatsch aufzuhören,‭ ‬wenn er nicht im Rollstuhl enden wollte.‭ ‬Da wechselte der junge Edelhoff auf vier Räder,‭ ‬was seinem Vater,‭ ‬der selbst Rennen fuhr,‭ ‬auch besser gefiel.‭ ‬Rundstreckenrennen waren im Vergleich zum Endurosport zu langweilig,‭  ‬Rallyes waren da schon interessanter.‭ ‬Im Rallyesport avancierte der wild entschlossene Rennfahrer von der nationalen deutschen Meisterschaft,‭ ‬über die internationale Europameisterschaft,‭ ‬bis zu Weltmeisterschaft.‭ ‬Im deutschen Junior Rallye Team war sein Arbeitsplatz zunächst im Audi‭ ‬80‭ ‬Quattro,‭ ‬zuletzt am Steuer eines Golf‭ ‬16V.‭ ‬Dieses Fahrzeug raubte ihm jedoch den Spaß.‭ ‬Nach‭ ‬10‭ ‬Läufen in einer Saison von Zypern bis Schottland,‭ ‬die jedes Mal mit einem Motorschaden endeten,‭ ‬hängte Gustav den Rennoverall‭ ‬1988‭ ‬an den Nagel.‭ 

Er suchte nun nach dieser herben Enttäuschung seine‭ ‬neue Herausforderung im elterlichen Unternehmen für Entsorgung.‭ ‬Bis zum Jahr‭ ‬2000‭ ‬lagen seine Prioritäten im Management der Firma und‭ ‬der Familie.‭ ‬Bis ein ehemaliger Rallyekollege seinen Lancia Stratos mit dem Ferrari‭ ‬Sechszylinder loswerden wollte.‭ ‬Da wurde Gustav Edelhoff rückfällig und musste zugreifen.‭ ‬Als die puristische Rennikone dann in der Garage stand,‭ ‬erwachte auch sofort das Bedürfnis,‭ ‬sie artgerecht zu bewegen.‭ ‬Oldtimerrallyes mit Gleichmäßigkeitsfahrten kamen da aber nicht in Frage.‭ ‬Alsbald entbrannte die Jagd nach Bestzeiten bei‭ ‬historischen Rallyes mit dem italienischen Donnerkeil.‭ ‬Mehr als zwei bis drei Renneinsätze waren pro Jahr zeitlich aber nicht machbar.‭ ‬2006‭ ‬hatten dann Freunden einen Platz im Cockpit für das‭ ‬24‭ ‬Stundenrennen am Nürburgring frei.‭ ‬Es kostete nicht viel Überredungskunst und Gustav Edelhoff gurtete sich im Rennsitz eines Serien Porsche‭ ‬911‭ ‬GT3‭ ‬fest und bestritt genüsslich mit seinen Teamkollegen diese Tortur.‭ ‬48.‭ ‬im Gesamtklassement war auch ein respektables Ergebnis für das Privatier-Team.‭ ‬Einmal wieder auf den Geschmack gekommen,‭ ‬fuhr er dann die ganze Saison.‭ ‬Parallel zum Porsche nahm der Hobbyrennfahrer auch bis‭ ‬2008‭ ‬mit seinem Ford Escort BDA Gruppe‭ ‬4‭  ‬von‭ ‬1974‭ ‬an der Rallye Rundstreckenmeisterschaft GTC-TC teil und gewann diese zwei‭ ‬Mal.‭ 

Kontakt mit dem 6.3 


Als Student fuhr Gustav Edelhoff einen Mercedes Benz‭ ‬6,3.‭ ‬Aus heutiger Sicht undenkbar bei einem Benzinverbrauch von ca.‭ ‬25‭ ‬Litern,‭ ‬den opulenten Außenmaßen,‭ ‬bei der heutigen Parkraumdichte in Städten und den hohen Spritpreisen.‭ ‬Dank der damaligen Energiekrise wollte damals aber keiner dieses Schlachtschiff haben und der junge Student,‭ ‬der keinen Bock auf einen schnöden Golf hatte,‭ ‬konnte den‭ ‬300‭ ‬SEL‭ ‬6,3‭ ‬günstig erstehen.‭ ‬Edelhoff hatte natürlich unglaublich viel Spaß mit dieser voluminösen Staatskarosse,‭ ‬bis ihn die Zylinderkopfdichtung im Stich ließ und der Motor oben in die V-Senke Öl drückte,‭ ‬was dazu führte,‭ ‬dass schon mal Flammen aus dem Motorraum züngelten und Rauch herausquoll.‭ ‬Dann war der Benziner ein Selbstzünder.‭ ‬Um die teuren Reparatur zu umgehen,‭ ‬wurde der marode Schlitten verkauft,‭ ‬wobei der Student sogar noch Profit machte.‭ ‬So amortisierten sich die hohen Spritkosten zum Glück.


Mit‭ ‬47‭ ‬las der mittlerweile erfolgreiche Manager zufällig einen Artikel über die rote Sau von Mercedes AMG und dachte sich:‭ „‬Das ist doch geil,‭ ‬so einen Kahn haste doch auch schon mal gefahren,‭ ‬jetzt baust Du Dir mal so eine Kiste.‭“ ‬Er hatte aber etwas besonderes mit seinem vom bekannten Auto Designer,‭ ‬Paul Bracq,‭ ‬entworfenen heiligen Gral vor.‭ ‬Es sollte nicht ein Nachbau der roten Rennsau werden,‭ ‬sondern sein individueller Rennwagen,‭ ‬inspiriert vom Original.‭ „‬Carrera Panamericana‭“‬,‭ ‬nichts Geringeres als dieses‭ ‬3436‭ ‬km lange sagenumwobene Rennen in Südamerika war das Ziel.‭ 
2009‭ ‬ging der Rallyeenthusiast das Projekt an.‭ ‬Beim mittlerweile leider verstorbenen Herrn Blumberg,‭ ‬einem ehemaliger Toyota-Händler aus Remscheid,‭ ‬der die Toyota Werksrallyewagen aufbaute,‭ ‬ließ Gustav Edelhoff seinen Wagen aufbauen.‭ ‬Peter Diebowski,‭ ‬ein Motorspezialist,‭ ‬war auch maßgeblich an der Entwicklung des Rennwagens beteiligt.‭ ‬So wurden von Gustav Edelhoff erst mal drei völlig heruntergekommene Mercedes‭ ‬6,3‭ „‬Ratten‭“ ‬in den USA gekauft und nach Deutschland geschifft.‭ ‬Der eine kam aus Kalifornien und diente mit seiner sehr gut erhaltenen Karosserie als Basis.‭ ‬Die anderen‭ ‬beiden dienten als Organspender und Ersatzteillager.‭ ‬Dies war auch nötig.‭ ‬Nach‭ ‬3‭ ‬Jahren Aufbauzeit war der‭ „‬Weiße Büffel‭“ ‬geboren und sein Herz schlug im Dezember‭ ‬2012‭ ‬zum ersten Mal unter der Haube.‭

Probleme bleiben nicht aus

Bei den ersten Rennen ging ständig etwas kaputt.‭ ‬Man sammelte auf diversen Rundstrecken Erfahrungen.‭ ‬Beim ersten Rennen wickelte der Jungbulle mit seinem überpotenten Motor die Kardanwelle wie einen Korkenzieher.‭ ‬Wie damals in der Studentenzeit gab die Kopfdichtung recht schnell den Geist auf,‭ ‬beim zweiten Rennen wurde die Hinterachse abgedreht...es war einfach zu viel Leistung vorhanden.‭ ‬Nach jedem Schaden reduzierte das Rennteam die Leistung des Antriebsaggregates um ca.‭ ‬50‭ ‬PS.‭ ‬Bei einer ursprünglichen Leistung von‭ ‬500‭ ‬Ps und bei‭ ‬800‭ ‬Nm lief man trotzdem nicht Gefahr,‭ ‬am Ende mit‭ ‬320‭ ‬PS und‭ ‬600‭ ‬Nm schmalbrüstig daher zu kommen.‭ ‬Des Weiteren wurde der Ölkanal dicht gemacht,‭ ‬damit man mehr Fleisch an der Stelle hatte,‭ ‬wo die Kopfdichtung immer wegbrutzelte.‭ ‬Das reichte aber nicht.‭ ‬Das Zylinderkopfdichtungsproblem bekam das Rennteam erst mit einer etwas ungewöhnlichen Lösung in den Griff.‭ ‬Bei jeder Tankfüllung wurde eine Literdose Zweitaktöl hinzugefügt,‭ ‬quasi‭ ‬1:100.‭ ‬Seitdem rennt der weiße Büffel.

Materialkiller

Es war ein vier Jahre andauernder Leidensweg bis zum‭ „‬zuverlässigen‭“ ‬Langstreckenrennwagen.‭ ‬Auf der Strecke blieben unter‭ ‬anderem:‭ ‬Eine Kardanwelle,‭ ‬eine Kopfdichtung,‭ ‬noch eine Kopfdichtung,‭  ‬die‭ ‬nächste Kopfdichtung,‭ ‬eine Kupplung,‭ ‬eine Hinterachse und‭ ‬-‭ ‬wer hätte es gedacht‭ ‬-‭ ‬eine Kopfdichtung,‭ ‬eine gebrochene Nockenwelle,‭ ‬eine bereits verstärkte Lenkung brach,‭ ‬die Mittelaufhängung der Hinterachsaufhängung brach.‭ ‬Ja,‭ ‬das Auto ist nicht einfach,‭ ‬aber einfach kann jeder und es macht riesig Spaß.‭ ‬Leider ist die Original-Bremsanlage für die‭ ‬1780‭ ‬kg unterdimensioniert.‭ ‬Daher muss der V8‭ ‬immer mit bremsen und auf langen Geraden muss man durch Pedalpumpen schon mal Bremsdruck aufbauen.‭ 
Die Rote Sau unterscheidet sich schon in einigen Punkten vom weißen Büffel.‭ ‬Der Gruppe‭ ‬5‭ ‬Rennwagen aus den‭ ‬70er Jahren hatte eine andere Ansauganlage und eine Acht-Kolbenbremse.‭ ‬Der weiße Büffel ist eine Eigenkreation mit ZF-Fünfganggetriebe.‭ ‬Der erste Gang sitzt hinten links,‭ ‬das ist das einzige,‭ ‬was von Mercedes homologiert wurde.‭  ‬Montiert sind derzeit dreiteilige BBS Felgen mit Flachbett,‭ ‬vorne‭ ‬10,5‭ ‬und hinten‭ ‬12‭ ‬Zoll.‭ 

Am‭ ‬29.April‭ ‬2017‭ ‬schaffte der weiße Riese den guten‭ ‬9.‭ ‬Platz im Gesamtklassement angesichts der Tatsache,‭ ‬dass man mit dem Dickschiff gegen Sportwagen kämpft.‭ ‬Beim Langstreckenrennen an jenem Rennwochenende kam es leider zu einem ungewöhnlichen Ergebnis.‭ ‬Am Hockenheimring war die Lärmbelästigung der Anwohner auf‭ ‬100db pro Fahrzeug begrenzt.‭ ‬Dem weißen Büffel riss jedoch leider im Verlauf des Rennens die Schweißnaht der Lambdasonde und so überschritt er den Geräuschpegel,‭ ‬als er an dem an der Strecke positionierten Mikrofon vorbei donnerte.‭ ‬Somit schickte die Rennleitung den Koloss zurück in den Stall.‭ ‬Er durfte nicht mehr weiter fahren.‭ ‬Ansonsten ist die Motorleistung auf etwas über‭ ‬300‭ ‬PS gedrosselt,‭ ‬damit der schwergewichtige Tiefflieger durchhält.

On the Track

Am‭ ‬26.05.2017‭ ‬absolvierte das Rennteam mit dem weißen Büffel das‭ ‬3h-Rennen am Nürburgring.‭ 
Naja,‭ ‬zumindest die Hälfte.‭ ‬Der Wagen hielt gut,‭ ‬aber nach‭ ‬1,5‭ ‬Stunden war ein Tankstopp geplant.‭ ‬Der weiße Büffel blieb aber leider‭ ‬500‭ ‬Meter vor dem Boxeneingang auf der Nordschleife liegen.‭ ‬Ob‭ ‬wohl beim nächsten Langstreckenrennen ein kleiner Reservekanister an Bord sein wird‭? Wieder zu Hause angekommen realisierte Herr Edelhoff übrigens, dass er wohl Glück im Unglück hatte. Die vorderen beiden Bremsscheiben waren bereits von außen, bis zur Nabe gerissen und wären bei einem der nächsten Bremsmanöver in den folgenden Runden schlichtweg geplatzt. Was ein ungebremster Einschlag auf der Nordschleife für den 1780 kg Büffel bedeutet hätte, kann man sich wohl denken. Ganz zu schweigen von den Auswirkungen auf den Fahrer.

Als nächstes steht das Event‭ „‬90‭ ‬Jahre Nürburgring‭“ ‬an,‭ ‬dann Spa und zwischendurch nimmt Gustav Edelhoff im Audi R8‭ ‬Platz,‭ ‬um die holländisch organisierte‭ „‬24h Endurance Series‭“ ‬mitzufahren.‭ ‬Die fängt in Dubai/VAE an und hört in Austin Texas/USA auf.‭ ‬Den Audi zu fahren,‭ ‬ist weitaus anstrengender,‭ ‬als mit dem gemächlichen weißen Büffel unterwegs zu sein.‭ ‬Der Audi schafft den Nürburgring in ca.‭ ‬7‭ ‬Minuten,‭ ‬der Mercedes braucht ca.‭ ‬11‭ ‬Minuten.‭ ‬Im R8‭ ‬ist es heißer,‭ ‬alles ist schneller und die Fliehkräfte sind dank der breiten Slicks mit ihrem hervorragenden Grip weitaus höher.‭ ‬Das alles schlaucht den Fahrer noch extremer,‭ ‬wobei die‭ ‬1,5‭ ‬Stunden bei‭ ‬32°C Außentemperatur in langer feuerfester Unterwäsche,‭ ‬Handschuhen und Integralhelm in dem weißen Backofen am Nürburgring sicherlich auch schon an die Substanz gingen.

Da war doch noch etwas.‭ ‬Ach ja,‭ ‬das Thema Carrera Panamericana.‭ ‬Nach den etlichen Kinderkrankheiten sah man‭ ‬vorerst‭ ‬ von einer Teilnahme bei dem extrem materialbeanspruchenden Rennen ab.‭ ‬Vom Tisch ist das Thema aber nicht.‭ ‬Erschwerend kommt jedoch hinzu,‭ ‬dass der weiße Büffel auf extrem breiten Reifen mit Radkastenverbreiterungen gut da steht,‭ ‬um die immer noch enorme Leistung auf die Straße zu bringen.‭ ‬Das‭ ‬Widebody-Kit muss ab,‭ ‬wenn der Bolide in Mexiko an den Start gehen soll.‭ ‬Die dicken Backen sind nicht regelkonform.‭ ‬Egal,‭ ‬dann wird halt zur Flex gegriffen und die schmalen‭ „‬Winterreifen‭“ ‬werden aufgezogen.‭ ‬Der Überrollkäfig hat aber schon den nötigen Platz und die Halterung für ein Reserverad,‭ ‬was Pflicht für die Carrera ist.‭ ‬Geht der weiße Büffel‭ ‬2019‭ ‬an den Start in Südamerika‭? ‬Mit fast‭ ‬57‭ ‬und fit wie ein Turnschuh ist das kein Problem für Gustav Edelhoff.

Fotos und Text:‭ ‬Stefan Gerhauser

Technische Daten zum Rennwagen "Weißer Büffel" von Herrn Edelhoff

Fahrzeugtyp:‭ ‬Mercedes-Benz 6,3 jetzt 6,8Liter Rennwagen mit Strassenzulassung

Baujahr:‭ 1968 aus 3 Fahrzeugen aufgebaut

Motor:‭ ‬V8, 6800 ccm, Ursprüngliche Leistung 500 PS 800 NM jetzt gedrosselt auf 320 Ps und 600NM wegen Standfestigkeit

Getriebe: ZF Fünfgang Getriebe, erster Gang hinten links

Bremsen:‭ Serie

Räder:‭ BBS Felgen mit Flachbett, vorne 10,5“ und hinten 12“

Reifen:‭ Michelin vorne 225mm hinten 310mm

Fahrwerk:‭ optimiertes Luftfahrwerk mit Bilstein Stoßdämpfer

Karosserie:‭ Verbreiterte Radkästen, keine Stoßstangen, Haubenschnellverschlüsse, Zusatzscheinwerfer

Innenraum: Gelochte Pedale, keine Teppiche, keine Innenverkleidung, Sparco Wildleder Rennlenkrad, Recaro Rennsitze mit Sechspunktgurten, Überrollkäfig mit Platz für ein Reserverad, keine Rücksitzbank, Renntank 120Liter im Kofferraum

Gesamtgewicht: 1780kg

Treibstoff: 1:100 Zweitaktgemisch

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